Daumen hoch

Männerschnupfen besiegt

Männerschnupfen klingt so harmlos. Aber ist hart.

Vor allem nachts, wenn man ungewohnterweise durch den Mund atmen muss. Bei jedem Aufwachen wegen Luftnot dann ein Gefühl im Mundraum, als würde Sand von den inneren Wänden des Rachenraumes rieseln. Zwei Wochen habe ich das jetzt mitgemacht, die beste Ehefrau der Welt reagiert mittlerweile genervt wegen des ständigen Schniefens, Schnarchens und des hohen Papiertaschentuchverbrauchs. So entschließe ich mich beim Kampf gegen den Männerschnupfen eine härtere Gangart einzuschlagen. 

Da der Hausarzt Urlaub hat (immer dann, wenn ich ihn mal brauche!) gehe ich zu einer HNO-Ärztin. Die sieht in die Ohren (?!) und entfernt da irgendwelchen Schmalz. Was hat das jetzt mit meinen Beschwerden zu tun? Dann ein Blick in den Rachenraum ("alles schön entzündet") und in die Nasenlöcher ("starke Eiterproduktion"). Meinen Männerschnupfen nennt sie vornehm Sinusitis. Vielleicht alles doch nicht so harmlos?

Auf Kasse und privat zu bezahlen gibts jetzt:

  • Cefaclor 500 Basics (Antibiotikum)
  • Multilac (Aufbau Darmbakterien, weil auch die "guten Bakterien" vom Antibiotikum gekillt werden)
  • Otriven Spray (für Abschwellen der Nasenschleimhäute und freieres Atmen)
  • Gelomyrtol (zum Lösen des Schleims)
  • Mometahexal 50 (Kortisonspray für Heilung der entzündeten Nasenschleimhaut)

Die beste Ehefrau der Welt verdonnert mich außerdem zu:

  • Dampfinhalation mit japanischem Heilpflanzenöl, alternativ Kamillenblüten
  • Rotlicht
  • Ekeltees
  • absoluter Ruhe

Das alles termingerecht, in der richtigen Reihenfolge und mit Abhängigkeiten zu den Mahlzeiten hintereinanderzubekommen ist tagesfüllend. Gut, dass ich krank geschrieben bin. So kann ich mich trotz eingeschränktem Denkvermögen voll auf den Kampf gegen - jetzt Sinusitis - konzentrieren. Nach und nach werden die Medikamentenpackungen entleert, kaum merkbare Verbesserungen treten ein. Ein geplanter Urlaub an der Ostsee steht an und nach ein paar Tagen - welch ein Wunder - wird es stündlich besser. Luft lässt sich durch die Nase ein- und ausatmen! Echt cool. Papiertaschentücher werden nicht mehr benötigt! Das Hochziehen ekelt keine anderen Leute. Der Kopf lässt Denken wieder zu.

Jetzt frage ich mich, wie habe ich diese Männerschnupfensinusitis besiegt? Welches der zahlreichen Medikamente oder der angeordneten Maßnahmen der besten Ehefrau der Welt haben es gebracht? War es am Ende bloß die frische Ostseeluft, die mir um die Nase wehte? Oder einfach die Zeit (vier Wochen übelste Höllenqualen - nie wieder!)? Oder eine Kombination aus allem?

Mann weiß es nicht. Egal. Hauptsache, ich habe diese Männerschnupfensinusitis besiegt.